Schmerzhafte Wahrheiten

7. Anstieg der privaten Verschuldung

Unser Finanz- und Wirtschaftssystem ist aufgrund des Zinseszins-Systems auf Wachstum angewiesen, wenn es nicht in sich zusammenbrechen soll. Da die Staaten ihre Verschuldungsgrenze schon längst erreicht und teils weit überschritten haben, sollen nun die privaten Haushalte unser Finanz- und Wirtschaftssystem stützen. Die EZB stellt eine Leitzinssenkung auf 0,1 Prozent und negative Einlagezinsen in Aussicht (Quelle Handelsblatt vom 15.05.2015). Anstatt durch ein wenig Konsumverzicht die zusammengeschmolzene Altersversorgung wieder etwas aufzupeppen, lässt sich der Durchschnitt der Bevölkerung zum Gegenteil hinreißen. Die allzu verlockenden Finanzierungszinsen erfüllen ihren Zweck und die Konzerngewinne sprudeln wieder.

Allerdings werden sich die Konzerne ihrer Verantwortung entziehen, wenn später breite Bevölkerungsteile notgedrungen unter der Brücke schlafen müssen. Schon jetzt fahren die Firmen ihre Betriebliche Altersversorgung im großen Stil zurück. Die Konzerne werden letztendlich infolge des in der Zukunft anstehenden unausweichlichen Nachfrageeinbruchs wie Heuschrecken weiterziehen, wenn sie selbst nicht bankrottgehen wollen. Die Verantwortungslosigkeit fast aller Gesellschaftsschichten spiegelt sich im Anstieg der privaten Verschuldung wider. Inzwischen diskutiert man in der Politik sogar schon über Strafzinsen für Sparguthaben. Die Richtungsvorgabe der Politik ist eindeutig: Konsumiere, als wenn es kein Morgen gäbe! Und nach mir die Sintflut.